Ein theaterreifer Auftritt!
Mit einem , wie er glaubte gewinnendem Grinsen fragte er mich, ob ich bereit sei mit ihm, in einem Restaurant eine Tasse Kaffee zu trinken. Er sei begeistert von einer einer so charmanten Person, wie ich es sei. Angewidert von solch plumpem Gesülze, ging ich zügig weiter und antwortete ihm genervt, dass ich an Straßenbekanntschaften nicht interessiert sei. Er entsprach so ganz und gar nicht meinem Geschmack. Ein Anzugtyp und bestimmt schon jenseits der Vierzig. Wie sollte ich ihm klar machen, dass er sich aus dem Staub machen sollte, ohne unöflich zu werden? Wir waren hier schließlich nicht in Italien und er kein Papparazzo. Schließlich ließ er von mir ab und ich glaubte ihn los zu sein. So schnell ich konnte, steuerte ich die Boutique an, um einenSchwung von mir genähter Tangas abzuliefern. Gerade als ich dabei war, einen neuen Auftrag durchzusprechen, ging plötzlich die Türe auf und mein abgeschüttelt geglaubter Verehrer stand vor mir, überreichte mir mit einer kleinen Verbeugung und mit großer Geste eine langstielige rote Rose. Ich solle nicht böse sein, er wolle sich bei mir lediglich für die erlittene Belästigung entschuldigen. Sagte es und entschwand meinen Blicken. Alle in der Boutique Befindlichen starrten mich erst irritiert, dann amüsiert und neugierig an, mich, die Mittelpunkt eines theaterreifen Auftritts gewesen war.