Über die Fragwürdigkeit von Streichelzoos…

Es ist löblich und wichtig, dass es mitten der Stadt Orte gibt, an denen Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit gegeben wird, Tiere wie Esel, Pferde, Ziegen ect. zu betrachten oder gar zu streicheln. Der Streichelzoo ganz in unserer Nähe verbietet allerdings seit einiger Zeit das Füttern, nachdem er es über viele Jahre hinweg erlaubt oder stillschweigend geduldet hatte.
In Erwartung eben nach wie vor ihre Zusatzration an Möhren oder Brot von den Besuchern zu bekommen, traben die Esel und Ziegen wie magnetisiert zum Zaun und recken ihre Hälse weit über diesen hinweg, um doch noch irgendetwas abzustauben, wenn sich Menschen nähern. Sie können nicht verstehen, dass von denen, die sie früher reichlich bedienten, nichts mehr zu erwarten ist. Ein ganz gewitzter Esel gar versucht sich selbst aus dem am Zaun angebrachten Metallkasten zu bedienen, in den die Besucher Brot oder Gemüse legen sollen, statt es den Tieren selbst zu geben, denn er ist ja nicht doof.
Übersehen wird bei diesem Verbot eben nur, dass diese Tiere nur mit Hilfe von Fressen konditioniert wurden, sich überhaupt anfassen zu lassen. Kein Esel, keine Ziege und schon gar kein Pferd würde freiwillig zu wildfremden Menschen an den Zaun kommen und sich von ihnen berühren lassen, wenn es nicht vermuten würde etwas zu Fressen zu bekommen. Überhaupt würde kein sogenanntes Haustier Menschen in seiner Nähe tolerieren, wenn es nicht durch das Füttern an ihn gebunden wäre, ihm also nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert wäre.
Foto: Maxi Winter



5 Kommentare
Papa Bodehase
hmmm, meinst Du das wirklich so, wie im letzten Absatz?
Bärbel
Selbstverständlich meine ich es so!
gabi
ich hab immer das gefühl, dass es extrem ungerecht den haustieren gegenüber ist, sie ihrer freiheit zu berauben, nur weil man selbst es mag, ein tier in seiner nähe zu haben. so ein hamster beispielsweise läuft sonst kilometerweit umher, und buddelt lange gänge… bei den menschen hat er bestenfalls 60 mal 30 cm! und ein rad aus draht zum stupiden rumrennen. keine gerüche, keine interessanten tast- und geruchserfahrungen… ja und keine feinde. aber ein hamster würde wohl dennoch nicht, da gebe ich dir recht, aus freien stücken zu einem menschen rennen!
anders verhält es sich aber bei intelligenteren tieren, die scheinen teilweise eine art zuneigung und emotionale abhängigkeit von ihren herrchen zu entwickeln, sodass sie eben nicht nur wegen dem essen sich streicheln lassen, sondern sogar mit dem herrchen gemeinsam verhungern würden. aber auch das mögen ausnahmen sein, vielleicht hört sogar die tierliebe (liebe vom tier) auf, wenn es ums überleben geht.
hau
Bärbel
Hallo Gabi!
Du magst recht haben in Bezug auf Haustiere. Ich aber schrieb in meinem Artikel über Fluchttiere, die in Tierparks oder Streichelzoos leben und die darauf konditiniert sind sich mit Hilfe von “Fresseinheiten” von wildfremden Menschen anfassen oder streicheln zu lassen.
gabi
achsooo ;D