Die Reisewut…
…sehr vieler unserer Zeitgenossen wird anscheinend nicht im Geringsten gebremst durch die Aussicht auf bekannte und unbekannte ernsthafte Erkrankungen, die man sich immer noch, wie man jetzt im Fall Mexiko sieht, sehr wohl einfangen kann. Mit welch naivem Eifer so manch einer Asien oder Afrika oder andere Ecken dieser Welt aufsucht, so als wäre es ein unproblematischer Kurztripp um die Ecke. So, als würde er eine nächstbeste deutsche Provinz oder eines unserer europäischer Nachbarländer besuchen.
Es ist auch eben heute noch ein kleiner Unterschied, ob ich beispielsweise Frankreich oder Thailand besuche. Thailänder kommen offensichtlich wesentlich besser klar mit den in ihrem Lande herrschenden hygienischen Zuständen. Übrigens auch die Mexikaner mit den ihren.
Warum befällt so viele Mexikobesucher Montezumas Rache, eine besonders fiese Durchfallerkrankung hervorgerufen durch Kolibakterien, die in unseren Breiten halt unbekannt sind?
Auch die nicht europäischem Standard entsprechenden hygienischen Zustände Chinas schocken hier zu Lande nur wenige und die vor ein paar Jahren ausgebrochene Vogelgrippe hielt Reisewütige leider nur sehr kurze Zeit davon ab, ihrer Abenteuerlust nachzugeben.
Wie wir jetzt sehen, ist es doch nicht so egal, ob ich Hamburg oder Mexiko City besuche. Aber ich vermute mal, sollte die jetzige Grippewelle wieder aus der Berichterstattung der Medien verschwunden sein, dann geht die Reisewut weiter wie gehabt, so als sei nichts geschehen. Und es wird diesen Wanderratten weiterhin völlig egal sein, dass gerade sie es sind, die durch ihr gedankenloses Verhalten die Gefahr einer Pandemie heraufbeschwören.