Impressionen

Ratten…

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Copyright by Reg Mckenna

…denkt man, sind ja im Prinzip was ganz Possierliches, so etwas größere Mäuse. Nur bin ich kein Punker und die Ratten, von denen ich spreche, sind keine Kuscheltiere. Es sind auch keine schwarz-weiß gefleckten Kuhratten, sondern wilde Ratten, die gemeinen Hausratten, die beispielsweise noch vor nicht so langer Zeit unter den Fußboden-Dielen im Dachbodenzimmer meiner Tochter ihr Unwesen trieben, ihre nicht unbedingt leisen Parties feierten.
Ein penetranter Geruch unter besagten Dielen hervordringend, zwang uns im letzten Sommer dazu durch einen Schreiner mal nachsehen zu lassen, was denn so plötzlich diesen Geruch verbreitet. Nach Öffnung des Bodens stellte sich heraus, dass sich unter Demselben eine Art Leichenschauhaus mit verwesenden Exemplaren befand. Nicht nur eine, nein eine ganze Anzahl toter Ratten, in zum Teil mumifizierten Zustand, befanden sich hier.
Was tun? Uns blieb schließlich nichts anderes übrig, als den gesamten Bodenbelag, die Bodendielen, erneuern und vor allem die Rückstände des Rattenmassakers samt Isolierung auf der dies stattgefunden hatte, entfernen zu lassen.
Seit einem Jahr ist nun relative Ruhe. Nur einmal hörte meine Tochter noch verdächtige Raschelgeräusche hinter den Holzpanelen ihrer schrägen Zimmerwände und wir sahen nicht lange danach ein maus- oder rattenähnliches Wesen in rasender Flucht sich über zwei Meter in die Tiefe aus der Efeuwand unseres Hauses stürzen. Warum auch immer?
Damit sei das Kapitel Ratte erst einmal beendet, glaubte ich…. Gestern allerdings saß doch sage und schreibe, mitten auf dem Weg zwischen uns und unseren Nachbarhäusern ein kapitales Rattenexemplar, am helllichten Tage um die Mittagszeit. Es saß da, ganz zahm und zutraulich, als sei es für einen Nager, der normalerweise die Dunkelheit liebt, das  Natürlichste  der Welt. Sie schaute sich gelassen um und schlug dann schnurstracks den Weg zu unserem Garten ein. Dort setzte sie sich geruhsam unter einen unserer Gartenstühle, bis unser Kater Bisi auf sie aufmerksam wurde und ihr auf den Pelz rückte, sich aber nicht wirklich traute ihr den Garaus zu machen, denn an kleine Mäuse gewöhnt, war ihm dies Tier augenscheinlich zu riesig.
Das Kapitel Ratten scheint also nicht beendet zu sein, es geht so betrüblich es auch ist, weiter.

Jahrgang 1948, werde ich auf dem Gut Groß-Below in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nach der Flucht aus der DDR, lande ich mit meinem Vater, einem Hochbauingenieur, meiner Mutter und deren Mutter über mehrere Stationen, in Rheinland-Pfalz und der Eifel, schließlich im Ruhrgebiet...

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