Impressionen,  Twitter

Nur ein paar Regentropfen am Autofenster…

…wollte ich ablichten, doch plötzlich steht eine Frau im Verkaufskittel vor demselben und bedeutet mir, ich solle es herunterlassen, sie wolle mit mir sprechen. Gesagt, getan! Freundlich aber bestimmt sagte sie mir dann, ich dürfe hier nicht fotografieren. Erst jetzt fiel mir auf, daß wir vor dem Schaufenster eines Bäckerladens geparkt hatten. Die Verkäuferinnen drinnen hinter der Theke starrten mich feindseelig an. Warum bloß? Wieder hub die Frau vor meinem Autofenster stereotyp an, ihren Satz zu wiederholen, mit dem Zusatz, wenn ich hier fotogefieren wolle, müsse ich den Chef fragen. Jetzt ging mir ein Licht auf, sämtliche Bäckereiinsassinnen vermuteten, ich hätte sie aufs Korn genommen und abgelichtet. Ich versuchte ihr klar zu machen, daß nicht die Bäckerei mein Fokos war, sondern die Regentropfen an der Scheibe meines Autos. Ich zeigte ihr auch das Resultat auf dem Display. Vergeblich, sie schien nicht zu begreifen. Immer auf Neue wiederholte sie wie einstudiert diese zwei mir schon bekannten Sätze.
Nein, sie hatte doch schon etwas mehr drauf, denn sie erweiterte plötzlich das bisher Gesagte mit der Drohung, wenn ich nicht aufhören würde zu fotografieren, müsse sie andere Schritte einleiten, setzte aber begütigend hinzu, wenn sie von mir in der Zukunft nichts hören und sehen würde, könne man ja die Sache auf sich beruhen lassen.
Da ich anscheinend mit meiner Erklärung  nicht bis zu ihr durchdrang, unterließ ich alles weitere in der Richtung, nickte nur und sagte o.k.
Die Frage ist nur, was um alles in der Welt vermuteten die Verkäuferinnen in mir, Presse, Privatdetektiv, Mafia oder andere Abseitigkeiten?

Jahrgang 1948, werde ich auf dem Gut Groß-Below in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nach der Flucht aus der DDR, lande ich mit meinem Vater, einem Hochbauingenieur, meiner Mutter und deren Mutter über mehrere Stationen, in Rheinland-Pfalz und der Eifel, schließlich im Ruhrgebiet...

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