Ein anhänglicher Rasenmäher…
Eine Woche ist es etwa her, als die städtische Müllabfuhr Plastik und Papier- Müll entsorgte. Diesmal standen nicht nur Mülltonnen dort, nein, es befand sich auch eingereiht zwischen gelben und blauen Behältern ein Rasenmäher , in denkbar desolatem Zustand. Ob der Besitzer dieses guten Stücks nur unwillig war oder ob für ihn Rasenmäher Plastik und Papier in die gleiche Katergorie gehörten war nicht festzustellen.
Nach und nach holten unsere Nachbarn über den Tag hinweg ihre geleerten Tonnen ab, der kranke Rasenmäher jedoch blieb dort wo er war, an unsere Efeuhecke gelehnt stehen. Niemand schien ihn zu wollen. Wir glaubten immer noch an den guten Willen oder Einsicht des Besitzers. Aber die Tage vergingen doch der Rasenmäher rührte sich nicht vom Fleck. Langsam begann uns Groll zu erfassen, warum stand das Ding ausgerechnet vor unserer Hecke. Einen Tag später schien er Beine bekommen zu haben, denn er war, warum auch immer von der Vorderseite unseres Hauses auf die Giebelseite gewandert. Dort stand er jetzt auf dem schmalen Gehweg und hinderte Vorbeieilende am Vorwärtskommen. Ich regte an, ihn zwischen die parkenden Autos zu stellen, was wir taten und fuhren weg. Wenn wir gedacht hatten inzwischen hätte sich jemand des Teils erbarmt, so war dies ein Trugschluß. Als wir etwas später versuchten einzuparken, war uns der verdammte Rasenmäher denkbar im Weg. Also nahm ihn meine jetzt stark erboste Tochter und brachte ihn auf einen Platz, wo gemeinhin Sperrmüll der Gegend gesammelt wird und wo vor kurzem die Weihnachtsbäume auf ihren Abtransport warteten. Auch dort schien ein lieber Zeitgenosse ihn nicht lassen zu wollen, denn gegen Abend stand er wieder bei uns im Giebel. Ich machte den Vorschlag den Desolaten in unser Auto zu laden und dort hinzubringen, wo Sperrmüll normalerweise deponiert wird, nämlich zur Mülldeponie. Nein, meinte meine Tochter inzwischen schäumend vor Wut, warum um alles in der Welt sollten wir den Sperrmüll unserer Nachbarn entsorgen! Sprach’s, nahm das unsägliche Ding und schleppte es dort hin, von wo es nicht wieder den Weg zu unserem Haus zurück finden konnte. Na, schaun wir mal!