Viel oder wenig Spielzeug???
…das ist wirklich die Frage. Ich meine, je weniger Spielzeug, umso besser!
Vor kurzem berichtete eine bekannte Schauspielerin, sie hätte zusammen mit ihren Kindern deren Spielzeug aussortiert und dieses dann vermeintlich „armen“ indischen Kindern gespendet. Sie fragte sich in ihrem Übereifer selbstverständlich kein bisschen, ob dieses westeuropäische Spielzeug für ein indisches Kind überhaupt attraktiv ist und schon gar nicht, ob überhaupt Bedarf für den ausgemusterten Restmüll vorhanden war.
Wir Westeuropäer bedauern Menschen in den von uns so genannten Entwicklungs- oder Schwellenländern und bezeichnen sie als aus unserer Sicht arm. Nicht zur Kenntnis nehmend, dass diese Menschen einer anderen Kultur angehören und sich selbst nicht unbedingt als bedürftig bezeichnen würden, nur weil sie keine Wassertoilette oder kein Bad ihr eigen nennen können und auch keinen Computer. Wichtig in diesen Regionen der Welt ist es vermutlich eher, täglich genügend zu essen und zu trinken zu haben.
So ähnlich verhält es sich auch übrigens mit dem Spielzeug. Selbstverständlich werden diese Kinder auch Spielzeug haben, nur sieht es eben anders aus, als das europäischer Kinder. Es können Steinchen sein, Hölzer oder Ähnliches, mit denen sich übrigens mindestens genauso gut spielen lässt, wenn nicht sogar besser als mit dem unserer Kinder. Ich behaupte sogar, dass dieser angebliche Mangel die Fantasie weitaus mehr anregt, als unser europäischer Überfluss.
Wer sagt also, dass es den Menschen hilft, unseren Wohlstandsmüll in der dritten Welt zu verteilen und vor allen Dingen, unseren europäischen Maßstab an den Rest der Welt zu legen?
Wichtig sind nicht hohe materielle Werte, sondern die Fähigkeit, mit den vorhandenen Ressuorcen fantasievoll, den jeweiligen Anforderungen entsprechend umzugehen.