Zwei Grusinier müssen her!
Alles wiederholt sich im Leben, wenn man Kinder hat, hätte ich nicht gedacht, ist aber so. Eben auch im Fall Hamster!
Natürlich mussten meine beiden Sprösslinge auch Hamster haben. Ein Kater reichte ihnen ja nicht. Selbstverständlich hatte ja nur ich als Kind zwei Hamster gehabt, das vergaß ich völlig. Und nur ich hatte ziemlich zwiespältige Erfahrungen mit den beiden Pelztierchen gemacht, nicht meine Kinder. Also alles noch mal von vorn. Ich hätte das gerne verhindert, aber wie? Etwa meinen Kindern sagen:
»Nicht Ihr habt die Mist-Viecher auf dem Hals, sondern ich! Ich muss den Käfig säubern, nicht ihr!«? Zwecklos! Hat schon bei meiner Mutter seinerzeit nicht geklappt. Die hat gar nicht erst versucht dies einzuwenden. Sollte ich etwa sagen:
»Die nagen alles an.«, oder »Die Lebenszeit der Winzlinge ist nur sehr kurz.« oder noch besser:
»Unser Kater wird sie über kurz oder lang verspeisen.«?
Das ist zu grausam, geht also auch nicht. Also Hamster kaufen gehen… Toll!
Normale Goldhamster sollten es nicht sein, warum denn auch, wenn’s noch kleinere grusinische Graue gibt?
Natürlich mussten es zwei sein, weil einer allein sich einsam fühlt. Aber nicht Männchen und Weibchen, denn dann haben wir bald einen ganzen Hamsterstaat! Zwei Männchen also, nein auch nicht so gut. Da gibt es Rivalitäten. Dann zwei Weibchen, genau dasselbe in grün. Ja, was denn nun? Also doch zwei Männchen, Rivalität hin oder her. Und dann noch ein schöner großer Käfig, denn die beiden Grusinier dürfen sich ja nicht eingeengt fühlen! Mein Vater hat seinerzeit aus Maschendraht und einer Apfelsinenkiste selber eine Hamstervilla gebastelt, aus der die beiden Nager dann auch prompt sofort ausgebrochen sind. Weil dies jedenfalls nicht auch noch mal passieren sollte, kauften wir eben einen normalen schönen großen Hamsterkäfig. Hamsterfutter muss auch sein und nicht zu vergessen Kleintierspreu, aber auf gar keinen Fall ein Hamsterrad. Und ab nach Hause.
Wie konnte es anders sein, wurde der Hamsterkäfig im Wohnzimmer vor der Heizung installiert, damit man sie immer beobachten kann! Lieber hätte ich sie in die Küche im Souterrain verfrachtet, aber dort war es halt zu dunkel für die Viecher und angeblich zu kalt auf den Fliesen. Der Einwand, dass Nager einen Eigengeruch haben, der vor allem von ungesäuberten Käfigen ausgeht, wurde nicht gelten gelassen und mit der Entgegnung:
»Wir machen den Käfig schon regelmäßig sauber«, weggefegt. Das wäre wirklich das erste Mal, von dem ich gehört hätte, dass Kinder selbst Katzentoiletten oder Hamsterkäfige säubern. Ist dann auch tatsächlich nur ein oder zweimal, wenn es hoch kommt, passiert.
Übrigens auch der Einwand, Hamster seien keine Puppen, sondern kleine empfindsame Lebewesen, wurde grinsend abgetan und die beiden Winzlinge als Passagiere der Playmobileisenbahn missbraucht, wie Kinder halt so sind.
Auszug aus meinem Buch ” Ein furzendes Katerchen”
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