Gesellschaft,  Kinder,Kinder

Da saß ein kleines trotziges…

…durch und durch überzeugtes vierjähriges Bürschchen neben mir und meinte, es müsse unbedingt Knaller zu Sylvester bekommen. Ganz ganz Viele und ganz ganz Dolle, Große, am besten Böller. Wir diskutierten leidenschaftlich darüber, denn ich wollte sie ihm ganz und gar nicht kaufen. Einem Vierjährigen? Wie kam ich dazu!?!Ich fragte mich, frage mich noch heute, woher dieser kleine Wicht diese Leidenschaft zu Feuerwerkskörpern nahm? Sowohl sein Erzeuger als auch ich haben mit Dergleichen so gar nichts am Hut.

Diese Neigung zu den jahresendlichen Krachmachern hielt sich viele Jahre und mein lieber Sohn dachte in dieser Zeit ausschließlich in Knallereinheiten! Er hätte sonstwas dafür getan an neue frische Ungebrauchte zu kommen. Da wir unserem Sohn jedoch keine kauften, sammelte er mit seinem Vater am Neujahrstag Nichthochgegangene, sozusagen Blindgänger und verstaute sie in seiner mit Feuerwerksetiketten liebevoll beklebten Schatzkiste. Am darauffolgenden Jahresende durfte er einige davon unter Aufsicht hochgehen lassen. Böller waren so gut wie keine darunter. Natürlich bekam unser Sohn trotz allem auch Neue, Harmlose, die keinen großen Schaden anrichten konnten, aber eben keine von denen, die richtigen Lärm machen, die so richtig reinhauen!
Irgendwann mit den Jahren verlor sich diese unselige Leidenschaft. Wenn ich ihn heute, wo er ausreichend reflektieren kann frage, warum er Knaller so unendlich interessant fand, zuckt er nur lapidar seine breiten Schultern und weiß gar nicht mehr so recht, wovon ich da rede…

Jahrgang 1948, werde ich auf dem Gut Groß-Below in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nach der Flucht aus der DDR, lande ich mit meinem Vater, einem Hochbauingenieur, meiner Mutter und deren Mutter über mehrere Stationen, in Rheinland-Pfalz und der Eifel, schließlich im Ruhrgebiet...

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