Der Kotzbrocken
Mein viertes Buch
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Akkublitz
Wenn wir nicht jedes Wochenende in eine teure Münzwäscherei gehen wollten, musste eine Waschmaschine her. Aber woher eine Preiswerte nehmen und nicht stehlen. Mein Haushalt war größer geworden mit dem Einzug meines Kotzbrockens in meine neue Behausung und damit auch der Anfall an Schmutzwäsche. Wie sollte ich die sauber bekommen? Nach Hause zu fahren , um die Wäsche bei Mutti waschen zu lassen war irgendwie mit einemal völlig unter unserer Würde. Autark zu sein war wichtig. Was also tun?
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Nächtlicher Horror!
Ich beschloß das dämliche Geräusch einfach zu ignorieren und hatte mich schon wieder umgedreht um weiter zu schlafen, als es sich mit Macht erneut in mein Bewußtsein drängte. Es war nicht zu überhören! Ein Kratzen, das zeitweilig in hartnäckige Scheuergeräusche überging. Angstvoll und kerzengerade saß ich auf meiner Matratze und traute mich nicht zu bewegen. Was oder wer war das? Wollte mich etwa jemand mitten in der Nacht ausrauben? Wieso gerade mich?
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Ein verräterischer Fleck an der Decke
Die Tatsache, dass die Spüle in meiner winzigen Küche zwar ganz normal wirkte, ihr jedoch der Überlauf fehlte, sollte mich noch in eine recht unangenehme Situation bringen. Eines Tages, ich hatte morgens bevor ich zur Arbeit ging noch in aller Eile meine Tasse samt Untertasse und Teller abgewaschen, das Abwaschwasser der Bequemlichkeit halber jedoch in der Spüle gelassen, denn wiegesagt ich hatte es eilig und war wie meist spät dran.Ich mußte um jeden Preis noch meine Straßenbahnlinie erwischen. Was ich mir jedoch in meiner allmorgentlichen Hetzerei entging, war der tropfende Wasserhahn.
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Tangas, Zipfelkleider und Korsagen
Im Frühsommer des nächsten Jahres tauchte ich endlich aus meiner unendlichen Trauer auf und besorgte mir eine Tageszeitung, um den Anzeigenteil zu durchforsten. Große Hoffnungen machte ich mir nicht, doch plötzlich entdeckte ich eine kleine etwas unscheinbare Anzeige, in der eine Boutique Evelyn eine selbständige Schneiderin suchte. Konnte das etwas für mich sein?
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Das Bad in Persilauge
Vor nichts hatte mein Vater so große Abneigung wie sich Wasser in die Badewanne laufen zu lassen und darin zu baden. Diese Abneigung schien unüberwindlich zu sein und keine Überredungskünste seitens meiner Mutter oder der Hinweis angesichts zweier Bäder, die wir unser Eigen nannten, fruchteten das Geringste. Er wusch sich zwar jeden Morgen, wie gründlich ist mir nicht bekannt, jedoch mit mehr Wasser als ein Waschbecken voll, wollte er ums Verrecken nicht Bekanntschaft machen.
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Der Zahn, der nicht raus wollte
Er quälte mich schon geraume Zeit, mein oberer rechter Eckzahn, doch schob ich es immer wieder auf zum Zahnarzt zu gehen. Ich war schon viele Jahre nicht mehr bei einem gewesen, um genau zu sein, seit meinem dreizehnten Lebensjahr. Zu welchem Zahnklempner sollte ich hier mitten auf dem Land, besser Niemandsland schon gehen? Eine große Auswahl hatte ich garantiert nicht.
Nicht ich, sondern mein oberer rechter Eckzahn entschied, denn er tat so weh, dass ich irgendetwas tun musste.