Ernährung,  Gesellschaft,  Politik,  Twitter,  Umwelt

Ukraine ist pleite – Das Spiel Monopoly ist in Ukraine längst Realität

Monopo

 

Ein Netzfrauen Artikel:

Gerade die Ukraine ist bekannt als die „Kornkammer Europas„. Das Land besitzt die besten und ertragreichsten Böden der Welt. Sogar der US- Gentechnik-Konzern Monsanto hat in der Ukraine ein Büro eröffnet.

Große US-Agrarkonzerne machen seit Jahren Geschäfte in der Ukraine. Unter ihnen Monsanto, das Agrarunternehmen Cargill und der Chemiekonzern DuPont. (Die dunkle Geschichte von DuPont – Von Atombombe über Nylonstrümpfe zum Genmais)

Der andauernde Konflikt in der Ukraine hat Spuren hinterlassen. Über eine Million Ukrainer sind auf der Flucht. Betroffen von den Kämpfen sind vor allem die Bewohner im Osten des Landes, wo viele russisch-stämmige Ukrainer leben. Dort kämpfen prorussische Separatisten um Unabhängigkeit und eine engere Anbindung an das benachbarte Russland. Hinzu kommt, dass die Ukraine pleite ist. Kiew feilscht zur Zeit um einen Schuldenerlass, um wirtschaftlich zu überleben zu können. Das Land ist in einer finanziell ähnlich prekären Lage wie Griechenland. Die Staatsschulden belaufen sich auf insgesamt 70 Milliarden Dollar (65 Mrd. Euro), 40 Milliarden Dollar (36 Mrd. Euro) davon sind Auslandsschulden.

Bereits im März 2014  hatten die 28 Staats- und Regierungschefs der EU erklärt, dass die Ukraine in den kommenden Jahren Unterstützung im Umfang von rund 11,2 Mrd. Euro erhalten soll. Durch kurz- und mittelfristige Maßnahmen soll die wirtschaftliche und finanzielle Lage in der Ukraine stabilisiert werden. [Siehe: Ukraine: Wirtschaftliche Interessen als Weltpolitik]. Fracking, Erdgas, Agrar-Monopoly, Bodenschätze: Die Ukraine, ein Staat im Osten, den die EU und die USA gerne vereinnahmen möchten…

Die EU-Kommission hat der vom Staatsbankrott bedrohten Ukraine jetzt Finanzhilfen in Höhe von 600 Millionen Euro überwiesen. Dies ist die erste Zahlung aus einem neuen Hilfsprogramm über insgesamt 1,8 Milliarden Euro. Die restlichen 1,2 Milliarden Euro will die Kommission „in den kommenden Monaten“ auszahlen. Dies hänge davon ab, ob Wirtschafts- und Strukturreformen, über die sich beide Seiten verständigt hätten, umgesetzt werden.

Das bis heute umkämpfte Land ist weltweit der drittgrößte Exporteur von Mais und der fünftgrößte Exporteur von Weizen, ebenso einer der größten Fleischlieferanten.  Mit mehr als zweiunddreißig Millionen Hektar fruchtbaren Ackerlands entsprechen die Anbauflächen einem Drittel der gesamten Landwirtschaftsfläche in der Europäischen Union.

Im März 2014 investierte Monsanto einhundertundvierzig Millionen US-Dollar in den Aufbau einer neuen Saatgutanlage in der Ukraine.

Cargill besitzt mindestens vier Getreidesilos und zwei Sonnenblumenverarbeitungsanlagen für die Produktion von Sonnenblumenöl. Der Konzern ist seit über zwanzig Jahren in der Ukraine tätig mit Standorten in Kiew, Donezk, Kakhovka, Kutsovka, Braginovka, Balakeya, Konstantinovka, Korystovka und Khaschevatoye.

Ein Deal mit Europa könnte auch lauten, dass die Ukraine seinen Heimatmarkt für europäische Firmen öffnet, die dort Ableger für die lokale Fertigung und Produktion einrichten. Im Gegenzug öffnet die EU ihren Absatzmarkt für diese ukrainische Firmen und hilft ihnen so bei der Eingliederung in die Weltwirtschaft. Für die Konzerne unter dem Aspekt von Billigslöhnen ein lukratives Geschäft. [Siehe: Sanktionen Augenwischerei? Freihandelsabkommen mit der Ukraine besiegelt!]

Bereits im Dezember 2013 berichteten wir, dass Monsanto, der weltweit größte Saatgut-Hersteller, den Bau einer Saatgut-Anlage für konventionellen Mais in der Ukraine plane. Die Samen werden für den lokalen Markt und für den Export produziert. Das Agrarland Ukraine wird für das internationale Agrarbusiness immer attraktiver, so in einer Mitteilung der Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH (GTAI) – bis zum 1. Januar 2009 Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai), ist eine GmbH, die vollständig im Eigentum des Bundes ist. Sie ist dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zugeordnet. [Siehe: Agrar-Monopoly in Ukraine – Monsanto realisiert Großprojekt

Jahrgang 1948, werde ich auf dem Gut Groß-Below in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Nach der Flucht aus der DDR, lande ich mit meinem Vater, einem Hochbauingenieur, meiner Mutter und deren Mutter über mehrere Stationen, in Rheinland-Pfalz und der Eifel, schließlich im Ruhrgebiet...

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.