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    So werden Dienstmädchen in Katar ausgebeutet

    3. März 2015 / 0 Kommentare
    Wirtschaft

    So werden Dienstmädchen in Katar ausgebeutet

    Wirtschaft

    Menschenrechte

    23.04.14

    So werden Dienstmädchen in Katar ausgebeutet

    Pausenlose Arbeit, konfiszierte Pässe: Ein Amnesty-Report zeugt von der Versklavung von Hausangestellten in Katar. Dabei ist der Ausrichter der Fußball-WM 2022 eines der reichsten Länder der Welt.

    Von Tim Röhn Reporter
    Tim Röhn
    <br />
Einwanderungsamt in Indonesien: Diese Frauen wollen im Nahen Osten als Gastarbeiter arbeiten. in Katar etwa gibt es 1,7 Millionen Gastarbeiter. Viele von ihren kommen aus armen asiatischen Ländern und hoffen auf ein besseres Leben.<br />

    Einwanderungsamt in Indonesien: Diese Frauen wollen im Nahen Osten als Gastarbeiter beschäftigt werden. In Katar gibt es rund 1,7 Millionen Gastarbeiter. Viele von ihren kommen aus armen asiatischen Ländern und hoffen auf ein besseres Leben.

    1/3

    Foto: REUTERS

    Die Filipina Angelica war 49 Jahre alt, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Flugzeug bestieg. Das Ziel ihrer Reise war Katar, das reichste Land der Welt. Im Gepäck hatte die Ehefrau und Mutter von drei Kindern einen Arbeitsvertrag. 400 US-Dollar sollte sie als Dienstmädchen bei einer katarischen Familie verdienen, einen Großteil davon wollte sie nach Hause schicken.

    Angelica gehörte damit zu jenen Hunderttausenden Menschen aus armen asiatischen Ländern, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat verlassen und ihr Glück in Katar suchen. 1,7 Millionen Gastarbeiter leben in dem Wüstenstaat, das sind 88 Prozent der Gesamtbevölkerung.

    Für Angelica entpuppte sich das Abenteuer Katar als Albtraum. Der Vertrag, den sie auf den Philippinen abgeschlossen hatte, hatte keinen Wert. Statt 400 bekam sie nur 205 US-Dollar – für 14,5 Stunden Arbeit täglich, sieben Tage die Woche. Angelica putzte, wusch, bereitete die Mahlzeiten zu.

    Das Ehepaar, bei dem sie wohnte und für das sie arbeitete, verbot ihr, das Haus zu verlassen. Auch in die Kirche konnte die Christin nicht gehen. Ihre Familie durfte sie nur mit Erlaubnis anrufen.

    Eines Abends kam der Mann betrunken nach Hause, seine Frau war nicht da. Er fiel über Angelica her, sie rannte die Treppen ins Badezimmer hoch, kletterte aus dem Fenster und stürzte. Sie brach sich beide Beine und mehrere Wirbel.

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    Der Mann sagte ihr, dass er sie liebe, und rief den Krankenwagen. Später zeigte Angelica ihren Peiniger an, aber die Justiz rührte sich nicht. “Aus Mangel an Beweisen”, wie die Staatsanwaltschaft Amnesty International mitteilte.

    Kein Verlass auf Gesetze

    Die Menschenrechtsorganisation veröffentlicht jetzt den Report “Mein Schlaf ist meine Pause” zur Ausbeutung von Hausangestellten in Katar, dem Staat, der im Jahr 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft austragen soll.

    Die Geschichte von Angelica steht exemplarisch für das Leiden von Zehntausenden ausländischen Frauen und Männern, die in dem Emirat als Hausangestellte im quasi rechtsfreien Raum tätig sind. Diese Menschen können sich nicht auf Gesetze verlassen, sie müssen auf die Barmherzigkeit ihrer Arbeitgeber hoffen.

    Damit ist ihre Lage noch dramatischer als die der übrigen Arbeitsmigranten, von denen in dem Wüstenstaat viele unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften. Was beide Gruppen eint, ist, dass sie aufgrund der Existenz des Kafala-Systems bei der Einreise nicht vom Staat Katar selbst, sondern von ihren Arbeitgebern registriert werden. Die Arbeitgeber, genannt Sponsoren oder Kafeel, sind es, die allein entscheiden, ob ein Arbeiter ausreisen oder den Job wechseln darf.

    Wer als Arbeitskraft nach Katar reist, geht quasi in den Besitz eines anderen Menschen über. Von den zum Teil verheerenden Folgen sind nicht nur Bauarbeiter betroffen, sondern auch Profi-Fußballer und Firmenmanager.

    Immerhin: Wenn Menschen aus diesen Arbeitssektoren nicht bezahlt werden, länger als vereinbart arbeiten müssen oder in zu kleinen Unterkünften zusammengepfercht werden, haben sie die Möglichkeit, Anzeige zu erstatten oder vor einem katarischen Gericht zu klagen.

    Handys und Pässe werden konfisziert

    Tätigkeiten als Hausangestellte fallen dagegen nicht unter die katarischen Arbeitsgesetze, in diesem Sektor sind Arbeitskräfte ihren Sponsoren völlig ausgeliefert. Die Erkenntnisse von Amnesty sind erschreckend: 52 weibliche Hausangestellte wurden in Katar interviewt, die Probleme der Frauen sind vielfältig.

    Sie berichteten von pausenloser Arbeit, ungültigen Arbeitsverträgen und nicht bezahlten Gehältern. Ihre Handys und Pässe wurden konfisziert, sie haben keine Möglichkeit, mit der Außenwelt Kontakt zu halten.

    Einer philippinischen Mutter, deren Tochter verstorben war, wurde es verboten, zur Beerdigung nach Hause zu fliegen. Gegen Frauen, die vergewaltigt worden waren und den Täter anzeigten, wurde wegen “illegaler Partnerschaften” ermittelt. Amnesty-Mitarbeiter fanden heraus, dass die Hälfte der in einem Gefängnis in Doha inhaftierten Frauen wegen dieses Vergehens einsaß – teilweise schwanger oder mit ihren Babys.

    Wer als ausländischer Arbeitnehmer nicht zum Dienst erscheint oder sich ohne Erlaubnis des Sponsors vom Arbeitsplatz entfernt, macht sich in Katar eines Verbrechens schuldig: der “Flucht”. Der Sponsor des Flüchtigen kann dessen Pass beim Innenministerium einreichen, die Person wird zur Fahndung ausgeschrieben.

    Im März 2013, so Amnesty International, waren zwischen 90 und 95 Prozent der Frauen, die in Abschiebehaft saßen, zuvor als Hausangestellte tätig. Die meisten von ihnen werden irgendwann in ein Flugzeug in Richtung Heimat gesetzt – ohne dass der Grund ihrer Flucht jemals geklärt wurde.

    Mit einem heißen Eisen gebrandmarkt

    Eine der Frauen, im Report BB genannt, flüchtete, nachdem sie 17 Monate lang nicht bezahlt worden war. Der Mann und die Frau, für die sie arbeitete, hatten ihr mit einem Messer in die Arme geschnitten, sie mit einem heißen Eisen auf der Brust gebrandmarkt und sie hungern lassen. Bei ihrer Flucht brach sie auf der Straße zusammen. Sie wurde erst ins Krankenhaus und dann in Abschiebehaft gebracht. Ihre Peiniger behielten ihren Pass, auf eine Nachfrage von Amnesty beim Innenministerium reagierte niemand.

    Die Menschenrechtler fordern weitreichende Reformen, darunter die sofortige Abschaffung des Kafala-Systems. Das katarische Arbeitsgesetz soll auch für Hausangestellte gelten und “Flucht” sowie “illegale Partnerschaften” sollen keine Straftatbestände mehr sein. Zudem sollen Verbrechen von Arbeitgebern konsequent geahndet werden. Inwieweit der Staat Katar, der von Emir Tamim bin Hamad Al Thani gelenkt wird, die Forderungen von Amnesty erfüllt, ist unklar. Eine Anfrage der “Welt” dazu beantwortete das Arbeitsministerium nicht.

    Dass der internationale Druck bereits für Verbesserungen der Menschenrechtslage gesorgt hat, ist indes nicht zu übersehen. Vier der größten katarischen Institutionen, die Bauaufträge vergeben – darunter das Fußball-WM-Komitee –, haben in den vergangenen Monaten neue Arbeitsrichtlinien eingeführt.

    Wer als Unternehmen Aufträge bekommen oder behalten will, muss seinen Arbeitnehmern Mindestlöhne zahlen und darf sie nur zu dritt in einem Raum unterbringen. Über Unfälle auf Baustellen muss umgehend Bericht erstattet werden, außerdem müssen unabhängige Stellen eingerichtet werden, an die sich Arbeitskräfte bei Fehlverhalten ihrer Vorgesetzten wenden können.

    Falsche Versprechungen

    Zudem gibt es tatsächlich Anzeichen dafür, dass das Kafala-System reformiert wird. Am Rande eines Besuchs von Mitgliedern des EU-Parlaments im Februar sagte Richard Howitt von der britischen Labour Party, er habe derartige Erkenntnisse aus Gesprächen mit der Regierung gezogen. Angelika Niebler (CSU) sagte: “Die Offenheit und die Einigkeit darüber, dass es Verbesserungen geben muss, ist etwas, das wir mit nach Hause nehmen.”

    Regionale Medien berichteten zuletzt, dass sich Unternehmen dagegen sträuben, ihre Arbeitskräfte besser zu bezahlen, weniger arbeiten zu lassen und in größeren Zimmern unterzubringen. Ein Subunternehmer, der Bauarbeiter an Firmen liefert, klagte in der “Qatar Tribune”: “Man wird die Arbeiterunterkünfte inspizieren. Und wenn sie sehen, dass die Lage nicht gut ist, können sie die Verträge kündigen.” Behandelt er die Arbeiter den neuen Regeln entsprechend, sei dies doppelt so teuer wie bisher.

    Überhaupt tragen Arbeitsvermittlungsagenturen, die in der katarischen Hauptstadt Doha und in den Herkunftsländern tätig sind, große Mitschuld an der Ausbeutung der Gastarbeiter. Diese Firmen sind es, die Menschen in ihrer Heimat anwerben oder mit falschen Versprechungen ins Emirat locken.

    Es ist keine Überraschung, dass viele Katarer sagen, dass nicht ihr Land allein, sondern auch die Profit-Gier von ausländischen Unternehmen verantwortlich ist für die Missstände.

    Todesfälle in Lusail City?

    Mit der Dorsch-Gruppe gibt auch eine deutsche Firma ein zweifelhaftes Bild in Katar ab. Das Offenbacher Unternehmen ist in Lusail City tätig, einer Stadt, die für 45 Milliarden US-Dollar komplett neu gebaut wird und einmal 200.000 Einwohner beherbergen soll. Im Jahr 2022 soll dort das WM-Finale ausgetragen werden. Dorsch hat eine wichtige Aufgabe: Die Deutschen sind verantwortlich für die Bauaufsicht.

    Am 23. März hatte die “Welt am Sonntag” berichtet, dass das nach eigenen Angaben größte Planungsbüro Deutschlands Todesfälle offenbar verschweigt. Todesfälle in Lusail City? Die gebe es nicht, hatte Dorsch-Geschäftsführer Olaf Hoffmann in einem Interview und auf “Welt”-Anfrage mehrfach behauptet. Ein in Lusail tätiger Bauunternehmer hatte dagegen von mehreren Todesfällen auf seiner und benachbarten Baustellen berichtet und Fotos von einem der Unfallorte gezeigt.

    Zur Diskussion darüber, wer verantwortlich ist für die Missstände, hat Sepp Blatter, der Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa, eine ganz eigene Meinung. Er sagte am Montag, “die Arbeitsorganisation” in Katar sei schlecht: “Mit Fußball hat das nichts zu tun. Die großen Unternehmen, vor allem aus Deutschland und Frankreich, sind verantwortlich.”

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    Den Menschen, die mit Haustier Schwein zusammenleben, ist völlig klar, daß ein jedes einen unverwechselbaren Charakter hat, dazu gehört, mehr oder weniger Intelligenz, Empfindsamkeit, Durchsetzungsvermögen, Mitgefühl, Gemeinschaftssinn, Fairness ect.
    Alle Atribute übrigens, die auch auf Menschen zutreffen sollten, es aber es nicht zwangsläufig auch tun!
    Der Mensch weiß darum, seit er sich Schweine hält, um sie sich irgendwann einzuverleiben! Und genau dies ist das Riesenproblem dabei , er gerät in einen Zwiespalt , wenn er zugibt, daß der Grunzer mit der Steckdosennase ihm zu ähnlich ist. Das geht nämlich garnicht. Ähnliches kann, darf man nicht essen. Das wäre ja beinahe Kanibalismus, nicht wahr?
    Also wird Schwein, Schaf, Rind zum gefühllosen, dämlichen minderwertigen Geschöpf degradiert, damit Mensch vor sich selber sagen kann, er hat keinen Mord begangen, er darf es töten um es zu verspeisen!

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    Die Forscher teilten ihre Versuchstiere in Sechsergruppen ein. Je zwei Schweine der Gruppe lernten, mit Musik entweder Schokorosinen oder Einsamkeit zu verbinden, der Rest blieb musikalisch unvorbelastet. Und ja, die Schweine, die nicht wussten, was die Musik zu bedeuten hatten, ließen sich von ihren Kumpeln anstecken, sie zeigten sich mitfühlende, empathisch: Mit den glücklichen Ferkeln voller Vorfreude spielten sie, mit den ängstlichen litten sie: Urinierten, quiekten vor Angst. Die neue Studie ist ein weiterer Grund, das Schwein besser zu behandeln, sagt der Wiener Tierarzt Johannes Baumgartner. Der Universitätsprofessor ist seit 20 Jahren in den Massenställen Europas unterwegs. Seine überraschendste Erkenntnis: In vielem reagieren Schweine ähnlich wie Menschen.

    Die Welt: Herr Professor Baumgartner, hat Sie das Ergebnis Ihrer Kollegen überrascht?

    Johannes Baumgartner: Nein. Jedes Schwein hat einen eigenen Charakter, es findet sich die ganze Bandbreite an Persönlichkeiten, es gibt scheue, aggressive, verspielte Tiere. Schweine sind hierarchisch strukturiert, es gibt ein Oben, ein Unten und eine breite Mittelschicht. Vor allem an den Übergängen der Ränge kann es zu harten Auseinandersetzungen kommen.

    Die Welt: Gibt es so etwas wie Abstiegsängste?

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    Baumgartner: Ja. Die Kämpfe sind hart, mit Kopfstoßen und Wegdrängen. Ist die Hackordnung geklärt, herrscht Ruhe. In den riesigen Gruppen der Fleischfabriken dagegen lässt sich der Rang nie klären, es herrscht Dauerstress.

    Die Welt: Kann eine Sau der Chef sein?

    Baumgartner: Unter natürlichen Bedingungen führt immer ein weibliches Schwein die Gruppe an. Die heranwachsenden Männchen müssen aus der Gruppe raus und bilden Junggesellenclans. Offenbar sind diese Typen einfach nicht gesellschaftsfähig.

    Die Welt: Wie hilft bei diesen Rangkämpfen Empathie? Die schwächt doch eher.

    Baumgartner: Empathie macht das soziale Miteinander erst möglich. Bei Schweinen fängt das schon beim Säugen an: Da bettelt das eine Ferkel, prompt kriegt auch das nächste Hunger. Das haben Sie natürlich nicht bei der Massenhaltung, mit 0,8 Quadratmetern Raum je 120 Kilo Schweinefleisch auf perforiertem Boden …

    Die Welt: Ein Bekannter stammt aus einer Familie, die – wie früher häufig – jedes Jahr zwei Ferkel kaufte und mästete. Wurde das erste Tier geschlachtet, litt das zweite unter Trennungsschmerz. Am Abendbrottisch hieß es dann: “Die Sau frisst nicht.”

    Baumgartner: Geschwister stehen sich nahe. Sie erkennen einander. Schweine erkennen auch andere Individuen aus der Gruppe wieder, aber nur über einen begrenzten Zeitraum, und höchstens 50. Deshalb sind Mastbetriebe mit 500 Tieren so schlimm. Doch die Zeiten der Hausschlachtung werden Sie nicht wiederbekommen. In Deutschland werden jährlich 60 Millionen Schweine geschlachtet.

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    Die Welt: Was muss sich ändern für Fabrikschweine?

    Baumgartner: Sie müssen Schwein sein dürfen. Sie brauchen Beschäftigung, Stroh zum Kauen und zum Wühlen. In artgerechter Haltung spielen auch erwachsene Schweine, einer fängt an, und auf einmal sind es 20, die da fröhlich immer im Kreis rumrennen. Normalerweise verbringt ein Schwein 80 Prozent seiner Zeit damit, Futter zu suchen und zu fressen. In den Mastbetrieben gibt es ein bis zweimal täglich Futter, das ist in fünf Minuten verputzt. Fürs Schwein ist das höchst unbefriedigend. Eine Lösung wären Automaten, an denen sie Intelligenzaufgaben lösen müssen, bevor sie ans Futter kommen.

    Die Welt: Glauben Sie, dass das kommen wird?

    Baumgartner: Fragen Sie mich in zehn Jahren noch einmal.

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