Dorfimpressionen
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Winterfütterung unserer kleinen gefiederten Freunde wäre nicht nötig, wenn sie denn in ihrer Umgebung Hecken, Sträucher, Wandbegrünung, wie Efeu hätten, denn dann könnten sie sich mit Beeren, Samen, Insekten ect. selbst durch die kalte Jahreszeit bringen….
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Verflogen in der Dunkelheit hatte sich heute früh um sechs ein kleiner niedlicher Spatz. Er fühlte sich vermutlich angezogen von meinen erleuchten und weit geöffneten Fenstern. der kleine Kerl flog durch die Öffnung ins Helle und blieb irritiert auf meinem Schreibtisch sitzen. Er registrierte sehr schnell, dass er hier nicht richtig sein konnte. Besorgt und den Atem anhaltend beobachtete ich ihn und wünschte er möge nicht weiter in den Raum fliegen, sondern schnell und alleine den Weg ins Freie finden. Er startete zweimal, kreiste vor den Fenstern und fand zum Glück ohne meine Hilfe den Weg nach draußen in die Dunkelheit
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Wer Wasser sparen will, gießt momentan besser mit Abwasser. Wer das tut, merkt erst, wieviel Wasser gewöhnlich ungenutzt durchrauscht. Also immer Stöpsel reintun beim Obst und Gemüsewaschen und auch beim Geschirr abspülen, denn unseren Pflanzen ist es egal ob sie gebrauchtes Wasser bekommen oder frisches. Allerdings Spülmittel sollte nicht dabei sein, denn das mögen sie dann doch nicht so gerne. Übrigens mit Abwasser gießen schafft Bewegung, Wasser sammeln und raus in den Garten und das zigmal am Vormittag, das macht sportlich. Wer so Blumen wässert, kann das Joggen getrost weglassen.
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Wildwuchs in Vorgärten ist essentiell notwendig um dem Insektensterben entgegenzuwirken…
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Igel im Garten gibt’s nur, wenn’s schön unordentlich ist, nach menschlichen Vorstellungen wohl gemerkt. Igel lieben Laub und Ecken in denen sie ihre Ruhe haben. Ruhe heißt in dem Fall man soll nicht aufräumen in ihrer Nähe. Akustische Ruhe brauchen sie nicht, anscheinend, denn bei uns im Garten geht’s mitunter recht lautstark zu. Was den stachligen Gesellen nicht zu stören scheint. Er bleibt uns treu, trotz unseres Katers mit dem er sich die Mäuse teilen muß. Auch pieksense Erdhummeln sind kein Problem für ihn. Nächtens macht er Ausflüge in den Vorgarten hinter die Müll-Tonnen und stöbert im Hummelnest herum. Sollte in dem Bereich etwas Leckeres für ihn zu finden sein, ich muß es hinnehmen, denn das ist nun mal Natur.
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Erdhummeln sind kleine entzückende, friedliche aber sehr eigenwillige Geschöpfe. Sie nisten jedes Jahr in einer anderen Ecke des Gartens. Mal im Efeu am Dach, mal mitten im Gerank des Geisblatts. Dies Jahr sage und schreibe direkt hinter unseren Müllcontainern im Vorgarten. Ich entdeckte das Nest als ich das Laub hinter den Containern wegkehren wollte.Meinen Anfall von Ordnung hätte ich mir lieber verkneifen sollen, denn aus dem Laub flog mir ein Schwarm aufgescheuchter Erdhummeln entgegen. Nachdem ich das Nest samt Bewohner abgelichtet hatte, schob ich die Container, mich für die Störung entschuldigend, wieder an ihren Platz. Ich frage mich allerdings, was passiert, wenn in ein Paar Tagen der Papiercontainer, der vor dem Nest steht geleert werden muß. Wir werden den Vorgarten der Hummeln zuliebe wohl umgestalten müssen.
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Mut zur Fassadenbegrünung braucht’s schon und vermutlich nicht nur bei uns im Dorf, denn die Spießigkeit grassiert stark und selbstverständlich auch in unserer Nachbarschaft. Es gibt derer nicht viele, die grüne Wände toll finden. Wir schon und deshalb ist unser Haus auch rundherum mit Efeu begrünt. Dazu gehört inzwischen auch Bobby James der weiße Rambler. Obwohl nun jedes Jahr dieser Efeupelz professionell gestutzt wird, haben Nachbarn Angst, dies Grün könne zu ihnen kommen und Ihre wohlgeordnete kahle Fassadenweltwelt in Unordnung bringen. Sie fühlen sich sogar bemüßigt sich zusammenzurotten und auf unserem Grundstück selbst Hand an unseren Efeu zu legen, denn wucherndes Grün darf nicht sein, muß weg. Um dies zu erreichen meinen sie kann man ruhig mal Gesetze übertreten…
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Wenn wirklich allen klar wäre, wie nützlich unsere Gartenvögel sind, weil sie unsere Pflanzen äußerst emsig und effektiv von lästigen Insekten befreien, würden sie viel sorgsamer und respektvoller mit ihnen umgehen…
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Es es wichtig für Vögel, Igel & Co wenn wir unsere Gärten nicht allzu steril und aufgeräumt halten. Das sieht nicht nur langweilig aus, in solchen Gärten haben beispielsweise Igel es schwer ein Eckchen zu finden, in dem sie sich verstecken können. Auch Erdhummeln, die jedes Jahr ein neues Nest bauen, brauchen um dies tun zu können, ungestörte Ecken und Winkel, desgleichen Hornissen. Wer Vielfalt möchte muß sich zurück nehmen und zulassen, muß scheinbare Unordnung geschehen lassen….
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Sperrmüll gibt’s aus den unterschiedlichsten Gründen. Wenn einem die alte Einrichtung auf den Keks geht und man unserer Wegwerfgesellschaft meint frönen zu müssen und neue Möbel anschafft, die dann auch nach ein paar Jahren unweigerlich wieder auf dem Müll landen. Von dem, was da auf der Strasse landet, will kaum jemand etwas abstauben, denn diese Spanplatteneinrichtungen taugen leider nur noch dazu, die MVA zu beiheizen. Da ist kaum etwas dabei, was sich lohnt aufzuarbeiten wie seinerzeit unsere beiden Massivholz-Kommoden, die Mitte der Achziger ein paar Wege entfernt auf der Strasse herumstanden. Sehen und abschleppen war eins. Natürliche mußten die abgebeizt werden, damit die wunderschöne Fichte oder Kiefer darunter zum Vorschein kam. Diese beiden Kommoden sind heute noch Teil unserer Einrichtung und werden weitervererbt an unsere Sprößlinge, so sie Gefallen daran finden. Hinter dieser Entrümpelung auf dem Foto steckt vermutlich ein Todesfall. Es ist unendlich schade, dass nichts von dem, was so an Inventar von einem Leben übrig bleibt, anscheinend nicht wert ist, es an die Nachkommenschaft weiter zu geben.
























