Die Reaktion der Männer auf die Wechseljahre der Frau

Ich glaube, Männer fürchten die Wechseljahre der Frau ungeheuer, weil es etwas Irrationales in sich birgt, etwas nicht Berechenbares. Dies Unberechenbare tun Männer gern als “zickig” ab, sie spielen es herunter, entwerten es, um damit umgehen zu können.
Nun ist es nicht so, dass Männer keine problematischen Wechseljahre durchmachen, die sich allerdings nicht so sehr körperlich, dafür aber um so mehr seelisch auswirken.
Wechseljahre sind scheinbar generell ein Reizthema für Männer, ob es sich nun um sie selbst handelt oder um ihre Frauen!
Für Männer scheint es sehr wichtig zu sein, reibungslos zu funktionieren, ihren Körper und ihre Seele als eine “gutgeölte Maschine” zu begreifen.
Wenn Männer nun (mein Mann nicht ausgeschlossen) merken, es klappt nicht mehr so mit ihrer Kraft, sie spüren, ihre Energie lässt nach, verstärken sie ihre körperlichen Aktivitäten, reagieren rappelig, hysterisch, ja, werden tollkühn. Es treibt sie zu abenteuerlichen Aktivitäten.
Sie können es nicht ertragen körperlich nicht mehr so fit zu sein. Sie können sich nicht mit dem veränderten Zustand arrangieren. Sie begreifen nicht oder nur schwer, dass ihre Seele Zeit und Möglichkeit braucht sich den Veränderungen anzupassen anzupassen.
Männer empfinden die Wechseljahre anscheinend ausschließlich als etwas Negatives – sie können die Chance nicht erkennen, die ihnen geboten wird.
Auch bei ihnen verändert sich der Hormoncocktail und der Zahn der Zeit beißt zu. Nicht so heftig wie bei Frauen, auch nicht in so rasanter Zeit, aber er beißt dennoch zu.
Männer werden meist nicht so dramatisch mit körperlichen Veränderungen konfrontiert wie wir Frauen.
Meistens leiden sie auch nicht so massiv unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, unter Angstzuständen und Depressionen. Und wenn sie es tun, versuchen sie es “wegzudrücken”……Ihr Körper darf eben nicht ungehorsam sein. Wenn doch, wird er mit stärkerer Aktivität bestraft!
“Mann” gibt nicht gern zu, dass sowohl männliche als auch weibliche Körper nicht ewig perfekt funktionieren.
Es hat mich harte Diskussionen mit meinem Mann gekostet. Er sollte akzeptieren, was mir da widerfahren war. Ich wollte Akzeptanz, Tolleranz und bekam sie nicht.
Ich war in ständiger Verteidigungshaltung und zutiefst verzeifelt. Ich kapierte nicht, warum mein Mann diese für mich so schwierige Zeit nicht akzeptieren wollte.
Er kapselte und schottete sich immer mehr von mir ab. So stark, dass wir kaum noch miteinander sprachen.
Ich wollte Diskussionen – er nicht.
Mir wurde langsam klar, dass mein Mann ebenso wie ich in einer Krise steckte, nur nahm er diese Krise nicht zur Kenntnis. Er rannte weiter wie ein Huhn, dem der Kopf abgeschlagen worden war, nur um nicht an das unangenehme Thema heran zu müssen.
Männer nehmen ihre Krisen, wie gesagt, nicht gern zur Kenntnis und wenn, projezieren sie sie gern auf ihre nähere Umgebung anstatt sie bei sich selbst zu suchen!

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