Wechseljahre – eine Chance zur Änderung
Ich hatte in einem der Bücher, die ich 2002 über die Wechseljahre gelesen hatte, die Anregung bekommen, dass die Wechseljahre nicht nur eine Zeit des hormonellen Wechsels sein sollten, sondern auch ein Wechsel, eine Änderung dessen sein könnte, was Frau in ihrem Leben als überflüssig empfindet, z.B. Dinge wie Lebensumstände, eigenes Verhalten, etc… Vielleicht etwas wegzulassen, was einem nicht mehr entspricht und was zu viel Kraft kostet.
Dies ging mir nicht mehr aus dem Kopf und dies war auch von allem, was ich so gelesen hatte, das Interessanteste, aber auch das am schwersten zu Praktizierenste. Da gab es schon so einiges, was in meinem Leben seit einiger Zeit nicht gestimmt hatte. Und da wollte und musste ich irgendwie ran…
Der Dreh- und Angelpunkt war mein “Funktionieren” oder mit anderen Worten, dass ich endlich rechtzeitig Grenzen zu setzen lernte.
Wollte ich überhaupt noch so reibungslos funktionieren, wie ich das mal getan hatte? Und dann überfordert werden und damit ich mich letztendlich selbst überfordern?
Diesen Anspruch an mich selbst musste ich irgendwie ändern.
Es ist nicht nur ein Fluch, stärkere Wechseljahresbeschwerden zu bekommen, es ist auch die Chance, dass es auch anders geht, anders gehen muss, wenn eben das Handicap da ist und man damit umgehen muss.
Ich werde gezwungen etwas zu verändern.
Am schwersten war für mich zu erkennen, mein Körper gehorcht mir nicht mehr, er tut, was er will und ich muss mich auf das, was er mir an Kraft zugestehen will, einstellen. Mein Körper zwingt mich zur Demut.
Es ist schwer zu sich selbst zu stehen, wenn die Phase des Lebens, die Frau durchleben muss, als solche nicht oder nur am Rande zur Kenntnis genommen wird, nicht gesellschaftsfähig ist.
Ich will, und darum schreibe ich darüber, dass sich dies ändert! Dass Frau zu den so wichtigen biologischen Vorgängen in ihrem Körper, in ihrer Seele stehen kann.
Diese Phase sollte nicht als “Nebensache” behandelt werden, als notweniges Übel. Ich will, dass sie als das zur Kenntnis genommen wird, was sie sein könnte, eine Chance mehr zu sich selbst, zu seinen wirklichen Bedürfnissen zu kommen, sich selbst mehr zu respektieren.