Es traf mich unvorbereitet wie ein Hammerschlag

Während der Angstzustände, der Panikattacken, der Verunsicherung, überfiel mich auch noch zusätzlich eine tiefe Trauer. Ich fiel in ein sogenanntes schwarzes Loch und sah keinen Ausweg aus dem, was mich da erfasst hatte.
Ich dachte nicht mehr an “Leben”, an meine Kinder, die ich zu begleiten zu erziehen hatte, an die Zukunft, sondern an den Tod, der mir gedanklich näher als irgend etwas anderes war.
Jetzt war plötzlich etwas anderes dran, Alter, Vergehen und Tod. Dieser Impuls war ungeheuer stark. Ich bereitete mich innerlich auf denTod vor und konnte mich dem nicht entziehen.
Es war mir eine fürchterliche Last mich mit meinen Kindern, mit Jugend überhaupt zu befassen. Das war einfach nicht dran, darüber war ich gedanklich irgendwie weit hinaus.
Diese Gefühle hatten, wie alles was ich da erlebte eine ungeheure Eigendynamik. Ich konnte mich dem nicht entziehen. “Es“ zwang mich dazu gerade dies zu denken und nichts anderes.
Ich wollte nur und ausschließlich mich, meine eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen.
Auch noch die Bedürfnisse meines Mannes und die meiner Kinder zu berücksichtigen war ein zu großer Spagat für mich.
Ich brauchte ganz einfach nur meine Ruhe…..Was nicht funktionierte bei zwei sehr fordernden, lebhaften Kindern.
All dies war klimakterisches Programm , wie ich heute weiß und es traf mich unvorbereitet wie ein Hammerschlag.
Zwar hatte ich vom Herbst an psychotherapeutische Unterstützung, aber auch meine damalige Psychotherapeutin wollte nicht so recht zur Kenntniss nehmen, dass dies, was ich da erlebt hatte vermutlich zu den Wechseljahren gehörte. Ich sprach das Thema vorsichtig, schüchtern an . —- Sie fegte es mit der Bemerkung beiseite, dies sei erst in etwa zehn Jahren bei mir dran, also “Mitte Fünfzig”.
Damit war ich plattgebügelt, in dieser Richtung ging es also nicht weiter. Sie hatte mich in dem Thema, das mir am meisten am Herzen lag voll ausgebremst.

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