Schwindel & Co

An mehr oder weniger störende Schweißattacken war ich schon geraume Zeit gewöhnt. Besser, ich nahm sie als unabänderlich hin. Auch dass mich diese Phasen unter anderem nicht Fahrrad fahren ließen, wie ich’s gerne gehabt hätte. Dass mich mein Muskelsysthem im Stich ließ und ich vor Steifheit im Rücken, mitunter nicht gut auf meinen Drahtesel kam oder herunter oder völlig krumm und gebeugt nach längerem Sitzen auf einem Stuhl mit höllisch schmerzender LWS mehrere Minuten wie eine über Achtzigjährige durch die Gegend lief, bevor ich mich wieder aufrichten konnte. Dies ist nicht einfach zu akzeptieren, aber da man auch mal schmerzfreie Phasen hat und die Hoffnung, es ginge alles mal wieder vorüber, arrangiert man sich halt. Selbst der Besuch bei einer Osteopathin und bei meiner Homöopathin änderte daran nur kurze Zeit oder nur geringfügig etwas.
Auch gelegentlicher kurzfristiger Schwindel gehörte zum Programm. Schwindel, so etwas kannte ich allerdings bis vor fünf Jahren nicht. Dieses Gefühl, es würde sich alles um mich drehen oder die Welt um mich herum schwanken, blieb allerdings dummerweise nicht schwach und beschränkte sich nicht nur auf kurze Auftritte, beispielsweise beim Ablegen auf meine geliebte rechte Seite. Nein eines Tages oder besser nachts, wachte ich auf um zur Toilette zu gehen und konnte nicht mehr ordnungsgemäß geradeaus sehen geschweige denn gehen. Und auch zum Bett zurück fand ich nur mühsam. Panik erfasste mich und kalter Schweiß brach mir aus allen Poren. Mit den Wechseljahren in Verbindung brachte ich sie nicht. Mit meiner Seele vielleicht und mit ihrer Weigerung oder ihrem Unvermögen die vielen Probleme, die ich in den letzten Jahren vom so genannten Schicksal serviert bekam, fertig zu werden schon eher.
Heute habe ich nur noch selten sehr schwache und kurze Schwindelattacken.
Mit der Besserung meiner Nackenmuskulatur und des langsamen Verschwindens des Schwindels ging eine Verschlechterung meiner Beinmuskulatur einher. Was bedeutet, meine Knie sind steifer unelastischer geworden, tun unverhältnismäßig bei Belastung, beispielsweise dem Treppensteigen weh. Aber auch dies gibt sich wieder mit der Zeit. Im Übrigen ist alles wohl nicht zu haben.