Allgemeines

Egoismus oder Eigenliebe

Etwas, was sich bei mir erst dann geändert hat, als es mir ziemlich dreckig ging, war meine Einstellung zu dem, was wirklich wichtig war und was nicht. Erst dann war ich bereit, mich und meine Bedürfnisse wichtiger zu nehmen, als beispielsweise die Bedürfnisse meiner Familie. Ich habe den Eindruck, dass die Wechseljahre Frau, egal ob es bei ihr knüppelhart kommt oder nicht, dazu bringt sich und ihre eigenen Bedürfnisse mehr zur Kenntnis zu nehmen. Das bedeutet, sie wird egoistischer und das ist gut so. Frauen, so auch ich, neigen sehr oft dazu die Bedürfnisse ihrer Lieben über ihre eigenen zu stellen und so über ihre Grenzen hinweg zu gehen, zu ackern. Alle um mich herum sollen zufrieden sein, es soll glatt und perfekt laufen, nur keine Angriffsfläche bieten, nur keine Disharmonie.
Damit haben die Wechseljahre aufgeräumt. Sie haben mich sukzessive mit dem Wechsel meiner Hormonzusammensetzung sturer und unempfindlicher werden lassen, gegenüber den Bedürfnissen anderer und sie haben mich bereiter sein lassen, notfalls meine eigenen Bedürfnisse mit Klauen und ausgefahrenen Krallen zu verteidigen. Sprich meine Agressionsbereitschaft ist größer geworden.
Was sich auch geändert hat, mein Wunsch um jeden Preis zu gefallen, speziell Männern, also auch meinem Eigenen.
Da ist etwas weggefallen, was erheblich freier und leichter macht. Jetzt bin ich in der Lage, Männer schön aus immer größerer Distanz zu betrachten, denn ich muss mich mit ihnen nicht mehr auf Deubel komm raus arrangieren, aber ich kann, wenn ich will. Ich glaube, es ist viel wichtiger geworden mich selbst zu akzeptieren, als immer nach außen zu schielen und es von anderen haben zu wollen. Umso schöner ist es dann, wenn unverhofft trotzdem ein Feedback kommt.

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